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Leichte Lyrik




Segelnder Stein


von Linde Liu



Wenn ich schaue, kann ich sehen, wie die Welt sich zurückdreht.



Im Flussstrom mit leeren Händen zurückgelassen.

Naiv, wie ich danach griff, das nasse Wasser versuchte zu erfassen,

und nur zusah wie das Dasein mir durch die Finger rann.


Mit triefenden Haaren, peitschend im Gesicht,

während andere sich an Lianen schwerelos schmiegten.


Wie tanzende Schatten im Feuerlicht, das Glotzen in die Sternennacht,

wie diese Pracht vor dem Stein dicht macht.


Fein geschliffen durch die Jahre, dachte ich an das Für-immer, indessen ohne mich.



Aber ich kenne nun die Nummer des Winterparadies‘,

wenn der Damm einbricht.

Ich spüre wie das Alpenwasser auf der Zunge tanzt,

Schicht für Schicht.

Ich weiß wie der Dampf aufsteigen kann,

wenn der Augenblick das verlangt.


Wie meine Gefühle durch die Venen bahnen, die ich bis zur Fingerkuppel genau verstand.


Rhythmisch platschend und taktisch vereint, mein Atem im Schleier des Mündens wiederscheint.


Wenn ich die Augen schließe,

federleicht im „Panta rhei“,

kann ich sehen, wie die Welt sich zurückdreht.



Mein Herz steht


von Laura Astuto



Mein Herz steht eine Schale leer,

Voll ausgelaufner Träumerei.

Ich greife tief in mich hinein

Und mache meine Seele los.


Die hebt sich auf und fliegt davon,

In eine sternbetrunkne Nacht.

Und wandert frei und federleicht

Und singt und pfeift ein Lied dabei.





Foto: Lilly Gladenbeck



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