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Die Liebe steht in den Sternen?

Glaubt ihr an Liebe auf den ersten Blick? Oder an die Komptabilität eurer Sternzeichen?


Felix, der Protagonist des besprochenen Buches, tut es. Er liebt Astrologie. Um seine Vergangenheit und Heimat hinter sich zu lassen, überwindet er sich, ein Auslandsstudium in Cork, Irland anzutreten. Während er neue Freunde kennenlernt, trifft er auch auf den schroffen Owen. Laut Sternzeichen passen die beiden überhaupt nicht zusammen und das hat auch zunächst so den Anschein …



Andreas Dutter ist Own-Voice-Autor und hat mit der queeren Liebesgeschichte einen sensiblen, modernen Roman verfasst. Im Buch hinten gibt es eine Liste mit sensiblen Themen und im Text selber werden immer wieder aktuelle Probleme der Gesellschaft hineingeflochten, vor allem [Ga1] Diskriminierung gegenüber LGBTQIAP+-Menschen. Es werden hier einfach Menschen unserer Gesellschaft gezeigt, Menschen, die sonst eher in den Medien vergessen oder explizit und in Stereotypen hervorgehoben werden. Er schafft es Menschen, gleichgültig ihres Geschlechts, Herkunft oder sexueller Orientierung authentisch zu repräsentieren. Das fand ich eine erfrischende Abwechslung, da insbesondere sich oft auch in Liebesromanen noch (heterosexuelle) Stereotype halten.



Durch den Bezug zu aktuellen Medien (Tik Tok, aktuelle Musik, Instagram) ist das Buch aus der Zeit gegriffen und damit brandaktuell. Für mich, die zumindest ein bisschen auf Tiktok unterwegs ist, war der Bezug noch in Ordnung, wenn ich jedoch mit dieser Plattform nicht vertraut bin, könnte das vielleicht ein störender Faktor im Buch sein.

Der Schreibstil des Autors war flüssig und locker. Dialoge sind witzig und fließend, sie fühlen sich sehr real an – als würde ich meine Freunde beim Restaurantbesuch hören.

Beide Sichtweisen, Felix und Owen, haben ihren eigenen Charakter. Felix ist eher der unsichere, sensible Typ, während Owen Leute gerne von sich stößt, um nicht zu viel Nähe aufzubauen. Kann das gut gehen? Dafür müsst ihr das Buch schon selbst lesen. Ihre Aktionen sind, durch Erzählungen ihrer Vergangenheit, nachvollziehbar und geben den Charakteren Tiefe. Ich denke gerade mit Felix, der auf seinem Dorf und den Stereotype einer queeren Person kämpfen musste, gibt es einen Charakter, der für viele junge, queere Menschen vertraut sein muss und Mut gibt durchzuhalten und sich zur Wehr zusetzen gegen Diskriminierung. Du bist nicht allein - möchte das Buch gerade zu schreien.



Am Anfang zu jedem Kapitel sind kleine Infokästen über Astrologie, was ich sehr interessant fand und die Thematik von Astrologie schön abgerundet und ergänzt hat. Die Stadt Cork wurde mit bestimmten Restaurants und Sehenswürdigkeiten lebendig und wunderschön im Buch. Ich habe richtig Lust bekommen dort nun durch den Park zu wandeln und vegane Restaurants auszuprobieren.



Wer etwas Ablenkung von Klausurenphase, Arbeitsstress oder einfach von seinem Leben generell braucht und sich gerne nach Cork träumen möchte, dem kann ich das Buch wärmstens empfehlen. Es ist eine süße Liebesgeschichte, mit Witz, mit tollen Charakteren und Anstoß sein Leben zu überdenken - wenn man, wie Felix auch ein overthinker ist!


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